Straßenbezeichnungen à la Siegburg - Vorname Jakob

Jakobstrasse

Aus der Siegburger Reihe zu Straßennamen und den dahintersteckenden Geschichten und Persönlichkeiten: Heute schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Leser Jan Hoffstadt schreibt: "Meine Oma und Opa, mein Eltern und auch ich selber haben lange Zeit auf der Jakobstraße in Siegburg-Wolsdorf gewohnt. Es wäre toll wenn Sie klären könnten, auf wen oder was der Name Jakobsstraße zurückgeht."

Eine relativ leichte Übung. Jakob Spilles (1840-1899) amtierte von 1873 bis zu seinem Tode als Siegburger Bürgermeister. In seine Amtszeit fällt ein starkes Wachstum der Stadt, er bleibt daher durch seine umfangreichen Straßenbauten in Erinnerung (Spitzname: "Pflaster-Köbes") und ruht auf dem Alten Friedhof an der Johannesstraße. In den städtischen Akten findet sich Folgendes: "Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 05.03.1902: ...die Verlängerung bis zur Schütthuth'schen Wirtschaft wegen des an ihr gelegenen Waisenhauses, das sein Entstehen wohl ausschließlich dem Bemühen des Herrn Bürgermeister Jakob Spilles verdankt, um letzteren zu ehren; Jakobstraße."

Interessantes Detail: In der topographischen Karte zu Siegburg und Wolsdorf aus dem Jahr 1824 ist die Wegeführung von der Zeithstraße bis an die heutige Ecke Wolsdorfer Straße/Riembergstraße und darüber hinaus als "Viehtrift" aufgeführt, sodass der Beschluss eine Umbenennung darstellte.

Die frühere Methode, eine lokale Größe mit dem Vornamen - Jakob Spilles, Jakobstraße - zu verewigen, ist eine Siegburger Eigenart, die auch bei der Georgstraße eine Rolle spielt. Nach ihr fragt Hartmut De Corné. 1894 setzte der Stadtrat damit Georg Keller (1819-1891), dem Mitinhaber der Kattunfabrik Rolffs & Cie, ein Denkmal - nicht nur aus industrieller, auch aus sozialer Hinsicht ein Mann der Tat. Aus den mannigfachen Wohltätigkeitsinitiativen des 19. Jahrhunderts sei die Kellersche Stiftung der "Kinderbewahrschule" hervorgehoben.
Quelle: Siegburger Newsletter vom 13.03.2019


16. April 2019 - 21:22 von Bernd -