Traditionen

Maiball & Maibaumsetzen

Vor wenigen Jahren gab es noch am Kirmes Montag den Frühball, der mangels Besucher (lag wohl an der arbeitenden Bevölkerung) durch den Maiball ersetzt wurde. Dieser findet nun immer am Abend des 30. April statt. Im Jahr 2003 fand der Maiball im „Rosenhügel“, dem jetzigen „Ali Baba Restaurant“ statt, seit 2004 wieder im Jagdhaus auf der Viehtrift. Um 0 Uhr wird dann das neue Maikönigspaar vom Alt-Bürgermeister Rolf Krieger oder vom amtierenden Bürgermeister Franz Huhn, beide übrigens Vereinsmitglieder, gekrönt. Die Krone wird von der amtierenden an die neue Maikönigin übergeben. Dem neuen Maikönigspaar werden zudem Krönungsurkunden übergeben. Durch Tanz und eine Tombola wird der Abend abgerundet.

Seit mehreren Jahren treffen sich gegen 22 Uhr die Maipaare vom JGV Eintracht Alt-Wolsdorf (Unterdorf) und vom Rosenhügel (Oberdorf) in der Mainacht. Im Jahr 2003 hat eine Abordnung von uns den Maiball des JGV Eintracht im Riemberger Hof besucht.

Aufgrund des Maiballs werden die Maibäume nicht, wie es alte Sitte ist, in der Mainacht gesetzt. Der Verein trifft sich am Samstag vor dem Maiball um im „Büsch“ (Wald) Maibäume auszusuchen. Der größte Baum wird als Vereinsbaum an der Kreuzung Jakobstr. / Viehtrift / Seidenbergstr. / Auf der Papagei aufgestellt. Ein weiterer Baum wird an der Wohnung der Maikönigin aufgestellt. Im Jahr 2000 war dies sogar im fernen Königswinter-Oberpleis bei der Maikönigin Ilka. Zudem können sich die Junggesellen ebenfalls einen Maibaum absägen um ihn ihrer Holden zu setzen.

In der Mainacht wird der Vereinsbaum durch eine Abordnung von Vereinsmitgliedern bis in den Morgen bewacht.

Maiball-02Maiball-01Maibaumsetzen-02Maibaumsetzen-01Maiwache

Maianschwenken

Maianschwenken

Am 1. Mai trifft sich der Verein zum Maianschwenken. Mit Fahnen wird das Maipaar durch Wolsdorf geführt und in den Gaststätten und Restaurants den Inhabern bzw. Wirten vorgestellt. Diesen zu ehren wird ein Ehrenschwenk durchgeführt. Nach dem Maianschenken kehrt der Verein beim Maikönigspaar ein.

Pfingsteiersingen

Pfingsteiersingen-01

Wie viele Traditionen hat auch das sog. "Pfingsteiersingen" seinen Ursprung in einem religiösen Fest. So ist Pfingsten das christliche Fest der Entsendung des Heiligen Geistes an die Apostel. Vermutlich zurückzuführen auf das Sammeln von Speisen zur Veranstaltung eines Pfingstfestes, gibt es in Wolsdorf die Tradition des "Pfingsteiersingens". 

Zu diesem Anlass zieht der Junggesellenverein am Samstag vor Pfingsten singend durch Wolsdorf und bittet die Anwohner zur Spende von Eiern. Gesungen wird das Pfingsteierlied, wobei ein „Quetschebüggel“ (Akkordeon) als musikalische Begleitung dient. Von den Anwohnern, die gerade keine Eier haben, werden auch gerne kleine „Schärflein“ (Spenden) für den Verein entgegen genommen, die in die „Büchs“ (Sammeldose) kommen. Aus den Eiern werden am Abend „Rühreier mit Speck“ gebraten. Zum festlichen Verspeisen sind selbstverständlich auch die Frauen und Freundinnen der Vereinsmitglieder eingeladen.

Text des Pingseierleed's

Fassanstich

Am Kirmes-Freitag treffen sich gegen 18:30 Uhr die Wolsdorfer Vereine und Bürger auf dem Kirchplatz und ziehen zur Hubertuskapelle an der Kreuzung Jakobstr./ Wolsdorfer Str., wo eine Messe abgehalten wird und ein Kranz zum Gedenken an die verstorbenen der beiden Weltkriege durch die beiden Maikönige niedergelegt wird.

Nach der Messe zieht die Gemeinde die Jakobstr. hoch und trifft sich an unserer Bierbude an der Jakobstr. 1. Dort lässt es sich jedes Jahr der Bürgermeister Franz Huhn nicht nehmen, das erste Fass anzuschlagen und damit die Kirmes offiziell zu eröffnen.

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Festzug

Am Kirmes-Sonntag findet jedes Jahr der Festzug statt bei dem sich beide Wolsdorfer Junggesellenvereine, der Tambour Corps Verein „In Treue Fest“ und der Tambour Corps Verein Pohlhausen-Birk beteiligen. Einer der beiden Junggesellenvereine stellt den Kirmes-Bürgermeister, der den Festzug anführt. Die beiden Maikönigspaare werden jeweils in einer geschmückten Kutsche chauffiert. Der Zug wird auf dem mittleren Teil der Jakobstr. aufgestellt und führt die Straße hoch bis zum Rosenhügel. Zuvor wird halt beim Bierstand des Tambour Corps „In Treue Fest“ und bei der Karibikbar des Junggesellenverein Alt-Wolsdorf gemacht.

Vom Rosenhügel führt er nach einem Ehrenschwenk die Str. Auf der Papagei hinunter. Bei der Gaststätte „Warsteiner Eck“ und beim Restaurant „Kastanienhof“ wird ein zwischenstopp gemacht.

Anschließend wird dem Verlauf der Wolsdorfer Str. gefolgt. An der Einmündung Dammstr. wird in dem kleinen Waldstück halt gemacht. Hier wird die Kirmes in Form von einem „Pittermännchen“ (10 Liter Fass Bier) ausgraben.

Der Zug führt weiter die Wolsdorfer Str. bis zum Riemberger Hof hoch. Dort legen die Fahnenschwenker eine Pause ein. An deren Stelle dürfen die Maikönigspaare ihr „Können“ mit den Fahnen beweisen. Zu guter letzt führt der Zug wieder die Jakobstr.  hoch. An den jeweiligen Buden trennen sich die Vereine vom Zug, so dass der Zug für uns am Rosenhügel endet.

 

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Köttzoch und Verurteilung

Am Kirmes-Dienstag zieht der Verein nach dem Aufräumen des Kirmesplatzes mit dem Paias (Kirmeskerl) durchs Dorf. Er wird den Wolsdorfern zur Schau gestellt, da er für alles verantwortlich gemacht wird, was vom 1. Mai bis zur Kirmes nicht so gut gelaufen ist. Begleitet wird der Verein dabei durch den Tambour Corps Verein Pohlhausen, der uns musikalisch unterstützt.

Für die Wolsdorfer Bürger wird dabei ein Ehrenschwenk abgehalten. Dabei wird für den Verein „geköttet“ (gesammelt), denn um die Traditionen zu erhalten, müssen kosten für die Kutsche, Kleider der Maipaare, den Tambour Corps Verein und vieles mehr vom Verein bezahlt werden. Nach der Runde durch Wolsdorf geht es zum Vereinslokal. Dort findet meist zwischen 20:30 – 21:00 Uhr die Verurteilung des Paias auf der Straße statt.

Dazu verkleidet sich der Vereinsvorstand als Pfarrer, Messdiener, Staatsanwalt, Verteidiger und als Witwe Schmitz. Der Staatsanwalt trägt als Anklage vor, welch schändliche Taten der Paias begangen hat. Der Verteidiger versucht das schlimmste vom Paias abzuwenden, hat aber meist eher Augen für Frau Schmitz. So kommt es jedes Jahr, wie es kommen muss. Das Volk entscheidet: „Verbrennen!“. Die Gemeinde geleitet nun den Paias zu einer Stelle am Lerchenweg, wo dem Paias ein letzter Tanz mit der Maikönigin und mit seiner Frau gewährt wird. Anschließend wird er verbrannt und die Trauergemeinde kehrt zum Leichenschmaus im Vereinslokal ein. Die Wolsdorfer Kirmes ist jetzt offiziell beendet.

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