Ein Streifzug durch die Geschichte des Vereins
Im Mai des Jahres 1923 fanden sich im Oberdorf von Wolsdorf einige Junggesellen zusammen, die einen weiteren Junggesellenverein gründeten. Sie wählten einen Vorstand, der sich wie folgt zusammensetzte:
- 1. Vorsitzender Phillipp Busbach
- 2. Vorsitzender Paul Heintzen
- 1. Schriftführer Willi Müller
- 1. Kassierer Ferdi Wasser
- 1. Fähnrich Mathias Weiß
- 2. Fähnrich Willi Schumacher
Der Vorstand legte die Satzung fest, die bis zum heutigen Tag, fast ohne größere Änderung ihre Gültigkeit besitzt. Aus dieser Satzung geht hervor, dass der Junggesellenverein “Rosenhügel” verpflichtet ist, die althergebrachten Traditionen, die zu dieser Zeit an Sieg und Rhein üblich waren, aufrechtzuerhalten. Dazu gehörte auch die Mailehenversteigerung. Am Vorabend zum 1. Mai fand traditionell die Versteigerung statt. Alle jungen Damen ab 16 Jahren wurden von einem Auktionator zur Versteigerung feilgeboten. Nun konnte jeder Junggeselle, dem ein Mädchen gefiel, mitsteigern. Der Junggeselle, der am meisten bot, wurde somit Maikönig und das von ihm ersteigerte Mädchen Maikönigin. Für alle Paare ist es bis heute eine große Ehre König bzw. Königin der Junggesellen zu werden.
Auch im Jahr 1923 krönte der Verein ein Maikönigspaar. Tugendhold Kölsche war der König und Gertrud Overrödder seine Königin.
In Folge des sich anbahnenden 2. Weltkrieges und seinen Auswirkungen musste das Vereinsleben ab 1938 ruhen.
Im Jahre 1946 rief man den Junggesellenverein Rosenhügel neu ins Leben. Nach Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit wurden in der 1. Versammlung die nachstehend genannten Herren in den Vorstand gewählt.
- 1. Vorsitzender Josef Müller
- 1. Schriftführer Heinz Mouchard
- 1. Kassierer Adolf Schulte
- 1. Fähnrich Adolf Kuhn
Unter diesem Vorstand erlebte der Verein in den Jahren nach dem Krieg einen Aufschwung. Doch in den Jahren 1955 und 1956 ruhte der Verein wieder. Aus diesem Grund wurde, beschämend für die Junggesellen des Dorfes, eine Männerreih vom Mitbegründer Mathias Weiß ins Leben gerufen. Angeregt durch dieses Beispiel schlossen sich die Junggesellen der Männerreih an. “Alt” und “Jung” hielten von 1957 nun gemeinsam an den althergebrachten Traditionen fest. Der erste Vorstand des Junggesellenverein und Männerreih Rosenhügel setzte sich zusammen aus:
- 1. Vorsitzender Norbert Staus
- 1. Kassierer Otto-Josef Moeres
- Schriftführer Horst Jubelius
- 1. Fähnrich Heribert Westenhöfer
Erstes Maipaar nach dem Zusammenschluss von Jung und Alt waren 1957 Siegfried Küpper und Maria Schmitz. Siegfried Küpper, der später auch Vorsitzender und Ehrenvorsitzender des Vereins wurde, nahm Maria wenige Jahre später zur Frau. Im Jahr 2007 wurde das Ehepaar, zum Goldmaikönigspaar gekrönt.
Seit 1958, bis zum heutigen Tag, ist dieser Verein Ausrichter der Kirmes in Wolsdorf. In dem Jahr wurde zum 35. Gründungstag eine Festschrift aufgelegt. Die damaligen Werbeanzeigen laden heute zum Schmunzeln ein.
In einer weiteren Festschrift von 1960 wird hingegen vom 40. Jubiläum gesprochen. Demnach seien im Mai 1920 einige Junggesellen zusammengekommen, um ein Maikomitee zu gründen und eine vorläufige Satzung vorzustellen. Das erste Maikönigspaar wurde jedoch bei der ersten Mailehenversteigerung zweifelsfrei im Jahr 1923 gekrönt.
In den Jahren 1968 bis 1970, von 1972 bis 1974 und im Jahr 1979 krönte der JGV Rosenhügel bedauerlicherweise kein Maikönigspaar. Von 1980 bis zur Corona Pandemie 2020 wurde dann wieder jedes Jahr ein Maikönigspaar präsentiert. 1998 feierte der JGV Rosenhügel sein 75. Bestehen mit einer großen Bühne auf der Wolsdorfer Kirmes. Die Mitgliederzahl stieg in den 2000ern auf knapp über 100 Mitglieder an. Der Verein florierte. Jung und alt feierten gemeinsam das 90. Jubiläum im Jahr 2013 im neuen Mehrzwecksaal der Wolsdorfer Grundschule. Zu einem „Eingetragenen Verein“ wurde der Rosenhügel jedoch erst in jüngster Vergangenheit. Im Hinblick auf die anstehende 100-Jahr-Feier und die Größe des Vereins, entschlossen sich die Mitglieder den Vorstand mit der Eintragung des Vereins ins Vereinsregister zu beauftragen. Am 01.04.2016 fanden sich die Vorstandsmitglieder zu einer „Gründungsversammlung“ im Rosenhügel zusammen und beschlossen die neue Vereinssatzung. Der Verein erhielt nach Eintragung beim Amtsgericht Siegburg den offiziellen Namen „Junggesellenverein & Männerreih Rosenhügel von 1923 e.V.“